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Reis für Blut

Kurz nach Sonnenuntergang ein enormer Menschenauflauf - vielleicht 40 Menschen drängen mit einem Mal auf das Krankenhausgelände und alle bewegen sich schnell - es ist ein Zeichen für die Ankunft von Schwerverletzten. Sie tragen einen 25-jährigen kräftigen Mann; er wurde auf dem Rückweg vom wöchentlichen Viehmarkt nur wenige Meter vom Krankenhaus entfernt angeschossen und seiner 20 Rinder beraubt. Aus dem rechten Oberarm blutet es spritzend. Noch am Tor beginnt ein Pfleger mit bloßen Händen die Wunde abzudrücken, um den Blutverlust gering zu halten. Rasch wird der kreidebleiche junge Mann von seinen Angehörigen vorbei am überfüllten Stationsgebäude in den OP getragen. Dort wird der bewusstlose Patient auf den OP-Tisch gelegt; Monitor und Infusionen werden angeschlossen und die Beatmung beginnt. Der Blutdruck ist nicht zu messen. Sofort wird den zehn engsten Familienangehörigen durch Roger, den Labortechniker, Blut abgenommen und mit einer Probe des Patienten verglichen. Vier Angehörige kommen für eine Spende in Frage – jeder für etwa einen halben Liter.

Das Geschoss, das aus der Wunde des jungen Mannes entfernt wurde.

Doch plötzlich geschieht etwas Seltsames: Die vier potentiellen Spender verlassen eilends das Krankenhaus in Richtung Marktplatz und machen sich auf die Suche nach gekochtem Reis. Erst 20 Minuten später kehren sie zurück, einer kaut gerade noch am letzten Happen. Denn, was wir nicht wissen: Es ist eine Tradition – nur mit vollem Magen sind die Angehörigen bereit zu einer Blutspende. Kaum zurück, wird ihr Blut noch körperwarm direkt transfundiert. Die Operation kann nun beginnen und führt glücklicherweise auch zu einem guten Ende.

Was wir auch erst danach erfahren haben, der junge Mann hatte doppeltes Glück, denn in diesem Fall gab es eine hilfsbereite Familie vor dem Krankenhaustor, die bereit war, ihren bereits gekochten Reis mit den Angehörigen des Patienten zu teilen. Nicht selten kommt es vor, dass selbst bei der gebotener Eile eines Notfalls und auch in höchster Sorge um das Überleben eines schwerverletzten Angehörigen zunächst erst ein Bottich mit Reis über dem Feuer zum Kochen gebracht und eine große Portion verspeist werden muss, bevor mit der Spende begonnen werden kann.


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