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HOPITALY ZOARA FOTADREVO
Die Klinik von Fotadrevo liegt inmitten der Savanne im entlegenen Südwesten Madagaskars, die nächstgrößere Stadt ist eine Tagesreise mit dem Geländewagen entfernt. Obwohl die Region dünn besiedelt ist, ist es das einzige chirurgische Krankenhaus für mehrere hunderttausend Menschen. Entsprechend groß sind Zahl und Schwere der Fälle, die dort behandelt werden.
Das Hopitaly Zoara wurde 2012 in dem abgelegenen Ort Fotadrevo eröffnet und wird als Kooperationsprojekt von dem gemeinnützigen madagassischen Verein Elsonhanitra Madagascar Mission (EHM) und Ärzte für Madagaskar unterstützt. Dem unermüdlichen Einsatz des madagassischen Chirurgen Dr. Elson Randrianantenaina und seiner Kolleg*innen ist es zu verdanken, dass dort jedes Jahr hunderte Patient*innen behandelt werden können.
Häufig begeben sich Patient*innen zunächst in die Hände von traditionellen Heilern. Erst wenn sich deren Behandlung als unwirksam oder gar schädlich erwiesen hat, machen sich Kranke auf den Weg nach Fotadrevo: Eltern mit kleinen Kindern, Unfallopfer mit Freund*innen oder Dorfälteste samt Entourage. Da die Klinik für die meisten weit entfernt liegt und die Transportwege unsicher sind, kommen nur die schwersten Fälle hierher, oft in schon weit fortgeschrittenem Stadium. Komplizierte Entbindungen, Messer-, Speer- und Schusswunden, Infektionen, Tumorleiden und schwere Unterernährung gehören zur Tagesordnung in Fotadrevo. Die Notfälle erfordern von Ärztinnen, Ärzten und Pflegekräften höchsten Können - jeder Handgriff muss sitzen, nur so haben viele der Patient*innen überhaupt eine Chance.
Trotz der schwierigen Bedingungen leisten die örtlichen Ärztinnen und Ärzte gute Arbeit. Mit großer Sachkenntnis, Erfahrung und Improvisationstalent gelingen ihnen selbst komplizierte Operationen. Überweisungen an andere Krankenhäuser sind aufgrund der großen Entfernungen fast unmöglich. Häufig arbeiten Dr. Randrianantenaina und sein Team vierzehn Stunden am Tag, um so vielen Patient*innen wie möglich zu helfen. Der Chirurg und sein Krankenhaus sind in der Region hoch angesehen.
Wie in Krankenhäusern in Madagaskar üblich, werden die Patient*innen auch hier von ihren Angehörigen versorgt. Sie kochen, füttern und waschen ihre Lieben und leisten ihnen Gesellschaft. So kommt zu den vielen Patient*innen noch ein Vielfaches an Menschen hinzu, die auf dem Krankenhausgelände leben, essen und schlafen.
Die Qualität der Behandlung und die Kostenübernahme für mittellose Patienten hatten sich schnell herumgesprochen, sodass die kleine Klinik dem großen Andrang Hilfsbedürftiger bald nicht mehr gewachsen war. Ursprünglich hatte die Klinik ihren Betrieb in den Räumen einer ehemaligen Reismühle aufgenommen. Doch viele Räume waren ungeeignet für ein Krankenhaus und die hygienischen Bedingungen ließen zu wünschen übrig. Ein Neubau musste dringend her: 2014 konnte endlich der Grundstein für ein besseres Hopitaly Zoara gelegt werden. Die Bauarbeiten gingen gut voran und wurden auch in der Regenzeit nicht unterbrochen. Bald schon stand der Bau und mit ihm ein neuer Brunnen, eine biologische Kläranlage und eine Anlage für die Solarstromerzeugung. Im November 2015 schließlich wurde das Krankenhaus feierlich eröffnet, gemeinsam mit der Dorfbevölkerung und begleitet von madagassischen Tänzen und einem Festessen.
Klinikleiter und Chirurg
Dr. Elson Randrianantenaina
Dr. Elson Randrianantenaina ist Chirurg und Leiter des Krankenhauses Hopitaly Zoara in Fotadrevo. Er absolvierte Medizinstudium und Facharztausbildung für Chirurgie an der Universität von Antananarivo, der Hauptstadt Madagaskars und arbeitete zunächst am dortigen Institut Pasteur. Weil ihn die erschreckende Armut im Süden seines Heimatlandes betroffen machte, entschied er sich, seine sichere und gut bezahlte Stelle aufzugeben und stattdessen im Krankenhaus von Ejeda als Chirurg tätig zu werden. Dank einer amerikanischen Hilfsorganisation konnte er ab 2005 an einem fünfjährigen Weiterbildungsprogramm für herausragende afrikanische Chirurginnen und Chirurgen teilnehmen, das ihn nach Kenia, Nigeria, Südafrika und Kamerun führte. Seine vielen speziellen Operationstechniken lernte er dabei von US-amerikanischen Ärztinnen und Ärzten. Zurück in seiner Heimat Madagaskar arbeitete er zunächst wieder in Ejeda, bis er im Frühjahr 2012 das Hopitaly Zoara in Fotadrevo gründete, das er seitdem leitet. Anfang 2015 eröffnete in Sambaina, etwa zwei Autostunden südlich der Hauptstadt, ein weiteres Krankenhaus unter seiner Leitung. Um eine bestmögliche Betreuung zu gewährleisten, pendelt er in regelmäßigen Abständen zwischen den beiden Orten.
Krankenhausmanagerin
Hanitra Randrianantenaina
Hanitra Randrianantenaina lernte ihren Mann im Kirchenchor kennen. Sie studierte Betriebswirtschaft in Antananarivo und schulte ihr Organisationstalent als Buchhalterin für verschiedene Gesundheitseinrichtungen in Madagaskar. Während seiner Weiterbildung auf dem afrikanischen Kontinent begleitete sie ihren Mann und arbeitete mit ihm im Krankenhaus Ejeda. In Fotadrevo ist sie die Verwaltungsleiterin und organisiert die logistischen Abläufe. Wann immer ihre knappe Zeit es zulässt, engagiert sie sich für eine Reihe von lokalen Entwicklungsprojekten, so z. B. für ein soziales Hilfsprogramm für operierte Frauen, Ernährungsprogramme und ein Projekt, das Lehrende finanziert. Mit ihrem Mann hat sie drei Kinder, die wegen der schlechten Sicherheitslage im Süden Madagaskars in der 1000 km entfernten Hauptstadt leben. Beide kümmern sich privat um ein Kind mit Behinderung, dessen Eltern sich dazu nicht in der Lage fühlten.
Leitende Chirurgin
Dr. Sentanirina Andrianarijaona
Dr. Sentanirina Andrianarijaona ist seit Mai 2014 mit hohem Engagement stellvertretende Leiterin im Krankenhaus Zoara in Fotadrevo. Sie ist eine erfahrene Chirurgin aus Antananarivo mit besonderen Kenntnissen in Notfallchirurgie, Bauchchirurgie, Schwangerenvorsorge und Ultraschalldiagnostik. Auch verfügt sie über Erfahrung bei der Behandlung von Leprapatienten. Über mehrere Jahre arbeitete sie eng mit internationalen Ärztinnen und Ärzten aus Frankreich und Italien zusammen. Entsprechend polyglott kann sie sich verständigen, ebenfalls auf englisch.
Bereits als junge Ärztin zog es sie ins benachteiligte und medizinisch unterversorgte Süd-Madagaskar, wo sie über zehn Jahre lang das katholische Krankenhaus in Betroka geleitet hat, bevor sie ihre Tätigkeit in der Klinik Zoara aufnahm. Ihre Kinder sieht sie auf Grund der großen Entfernung nur einmal im Jahr in der Urlaubszeit: den erwachsenen Sohn, der in Tana studiert, und die beiden Mädchen im Grundschulalter.
Betten und Personal
45 Betten | 2 Ärzte | 2 Hebammen | 17 Pflege- und Hilfskräfte
Infrastruktur
2 OP-Säle | 1 Labor | 1 Kreißsaal | 2 Ultraschallgeräte | 1 mobiles Röntgengerät
Stromversorgung
4 Generatoren | 1 Solaranlage für Licht, Geräte und OP Betrieb
Wasserversorgung
gefiltertes Wasser aus einem krankenhauseigenen Brunnen
Eine Klinik im entlegenen Süden
HOPITALY ZOARA, FOTADREVO
Von der Klinik ist es eine Tagesreise mit dem Geländewagen bis in die Hafenstadt Tulear. Während der Regenzeit sind die Pisten manchmal für Wochen nicht passierbar.
PROJEKTE
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NAH DRAN
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