Ein Ingenieur für Madagaskar
Sich seinen Hilfseinsatz selbst über Spenden finanzieren? Das geht. Johannes Häußermann hat es vorgemacht: “Ein Ingenieur für Madagaskar”
Sich seinen Hilfseinsatz selbst über Spenden finanzieren? Das geht. Johannes Häußermann hat es vorgemacht: “Ein Ingenieur für Madagaskar”
Seit über vier Jahren ist Ärzte für Madagaskar NGO-Partner bei „Praxis Update“, einer Weiterbildungsreihe für Allgemeinmediziner.
Entwicklungsländer haben in den vergangenen fünfzehn Jahren auf vielen Gebieten gewaltige Fortschritte gemacht.
Die wenigen öffentlichen Gesundheitseinrichtungen im ländlichem Raum in Madagaskar verfallen häufig aufgrund fehlender Mittel für Renovierung und Instandhaltung. Auch fehlt es oft an einer zuverlässigen Wasser- und Stromversorgung. Ohne das bewundernswerte Improvisationstalent der madagassischen Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte und Hebammen wäre es unmöglich, Patient*innen dennoch gut zu behandeln. Auch die defekten Toiletten und fehlende Verbrennungsanlagen für den medizinischen Abfall sind eine ständige Herausforderung an Hygiene und Sauberkeit. Mit der Unterstützung von Genialsozial starteten wir im Jahr 2020 daher das Projekt »Bright and Clean«.
April 2012: Verschwitzt und zitternd vor Anstrengung ziehen zwei Ochsen einen schwer bepackten Wagen die letzten Meter auf das Krankenhausgelände von Fotadrevo. Tiana, die Frau auf der Ladefläche, hat 40°C Fieber und ist im neunten Monat schwanger.
Von Toliara nach Fotadrevo fahren wir 9 Stunden mit dem Geländewagen durch trockenes Land. Kakteen, Büsche, wenige Bäume, hier und da ein Dorf mit Lehmhütten.
Die Sonne brennt heiß am 7. Dezember 2012. Auf das Krankenhausgelände in Fotadrevo fährt gegen Mittag der weiße Geländewagen von Médecins Sans Frontières (MSF; Ärzte ohne Grenzen) und bringt drei Frauen aus dem 60 km entfernten Békily.
Vier von fünf Madagass*innen leben in extremer Armut. Eine allgemeine Krankenversicherung gibt es nicht. Ärzte für Madagaskar übernimmt die Behandlungskosten mittelloser Patienten, denen sonst jede Hilfe verwehrt bliebe.
Lange kochten die Familien auf einer Brachfläche außerhalb des Krankenhausgeländes die Speisen für die Patienten traditionell über offenem Feuer.